Markt in Gieboldehausen

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Märkte in Gieboldehausen

Märkte haben in Gieboldehausen eine lange Tradition. Vermutlich gab es schon im 15. Jahrhundert regelmäßig Märkte in Gieboldehausen, die jedoch zunächst den Zweck hatten, die örtlichen Bedürfnisse abzudecken. Aber auch die umliegenden Gemeinden des Amtes werden hier ihre vorwiegend landwirtschaftlichen Erzeugnisse angeboten haben. Hier war die Verwaltung und das Gericht. Hier kreuzten sich wichtige Handelsstraßen. Hier waren an guten Tagen bis zu 100 Frachtwagen unterwegs. Also beste Bedingungen für Handel und Wandel. Der Flecken Gieboldehausen war der einzige Ort des Amtes Gieboldehausen, in dem regelmäßig Märkte abgehalten wurden. Das Recht, Märkte abhalten zu dürfen, ist ebenso wie das Recht zum Bierbrauen gekoppelt an den Status als Flecken. Schon 1450 wird Gieboldehausen als Flecken erwähnt. Mit Beginn des ersten Weltkrieges 1914 wurde der Markt eingestellt.

Gekürzter Bericht aus der „Geschichte des Amtes Gieboldehausen“ von Sabine Wehking:
Im Jahr 1603 richtet die Gemeinde Gieboldehausen ein Gesuch an den Kurfürsten, in dem um die Erlaubnis gebeten wird, zwei oder dreimal im Jahr einen Markt abhalten zu dürfen. Von der Einrichtung der Jahrmärkte versprach man sich einen Zustrom von Leuten aus der ganzen Gegend und damit eine Belebung der örtlichen Wirtschaftsverhältnisse. Der Ort erklärte sich sogar bereit, die Straßen zu pflastern, um eine Abhaltung jährlicher Märkte zu gewährleisten. Der Oberamtmann befürwortete die Einrichtung zweier Jahrmärkte in Gieboldehausen, und es ist davon auszugehen, dass seit dieser Zeit - möglicherweise mit einer Unterbrechung durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges - regelmäßig Jahrmärkte stattfanden. Sowohl die Jurisdiktionalbeschreibung von 1629 als auch das Jurisdiktionalbuch von 1674 verzeichnen für Gieboldehausen zwei Märkte, von denen das Standgeld des einen, in die Kasse des Kurfürsten, das andere in die Gemeindekasse floss. Im Jahr 1796 genehmigte die Eichsfelder Regierung die zusätzliche Einrichtung zweier Viehmärkte pro Jahr in Gieboldehausen.

15. Mai 1983: Die Gemeinde feiert „375 Jahre Marktrecht“. Schaut man die Bilder von damals an, dann war es ein großer Tag für den Flecken. Die meisten Geschäfte hatten Verkaufsstände aufgebaut. Alte Handwerkstechniken konnten bestaunt werden Die Straßen waren voller Menschen, viele in mittelalterlichen Kostümen. Ein buntes Bild voller Lebensfreude.

Mit der Einrichtung des wöchentlichen Marktes, nach einer hundertjährigen Pause, knüpft der Flecken an eine alte Tradition an. Unterstützen wir die Initiative und kaufen wir auf dem wöchentlichen Markt auf der Marktstraße. Das Angebot ist zwar nicht so groß wie im Supermarkt, aber dafür frisch aus der Region. Füllen wir den Ortskern mit Marktleben, wenn auch nur für ein paar Stunden!

 

Zum Beitrag des Eichsfelder Tageblatts