Familienforschung

Das Digitale Ortsfamilienbuch

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Das von der Geschichtswerkstatt erstellte Digitale Ortsfamilienbuch gründet sich auf die Kirchenbücher der Pfarrgemeinde St. Laurentius und der evangelischen Gemeinde. Erfasst wurden sämtliche Kirchenbücher, die seit dem großen Brand im Jahr 1694 überliefert sind, bis zur momentan gültigen datenschutzrechtlichen oberen Zeitgrenze 1910, und zwar sämtliche Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen. Das Kirchenbuchamt der Diözese Hildesheim hatte der Geschichtswerkstatt im Sommer 2007 die im Fotoformat "JPG" eingescannten Seiten der Kirchenbücher zur Verfügung gestellt, die Kirchenbücher der evangelischen Kirchengemeinde ab 1861 wurden von Willi Bode in der Geschichtswerkstatt abfotografiert.

 

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 Willi Bode, Gerd Rexhausen, Günter Sommer und Hans-Jürgen Thiemann haben die Kirchenbuchseiten in mühsamer Kleinarbeit entziffert, in Word-Dateien textgetreu abgeschrieben und dabei in Tabellenform umgesetzt. Dadurch ließen sich die Einträge von Beginn an sowohl chronologisch als auch alphabetisch nach Namen anordnen und auswerten.

 

 

Diese Tabellen wurden von Sabine Wehking in eine genealogische Datenbank eingetragen, die die Personen miteinander verknüpft und den Ausdruck von Ahnenlisten und Familienstammbäumen ermöglicht. Ende 2010 wurde dieses Projekt vorläufig abgeschlossen.

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Die Datenbank für die Jahre von 1694 bis 1910 umfasst insgesamt 21.433 Personen, von denen die meisten nicht nur einmalig vorkommen, sondern als Täufling, Braut oder Bräutigam und Verstorbene(r), darüber hinaus auch als Taufpaten oder Trauzeugen. Hochgerechnet wurden 33.000 einzelne Kirchenbucheinträge ausgewertet. Wenn man pro Eintrag niedrig bemessen drei Minuten Bearbeitungszeit und weitere drei Minuten für die Übertragung in die Datenbank ansetzt, ergibt sich eine Gesamtarbeitszeit von mindestens 3300 Stunden für die Mitglieder der Geschichtswerkstatt – tatsächlich dürfte die Stundenzahl aber noch deutlich höher anzusetzen sein, weil es auch immer wieder Problemfälle gab, die deutlich mehr Zeit gekostet haben.

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Da die Kirchenbücher auch zusätzliche Angaben wie Todesarten, Berufe und Vermerke über uneheliche Geburten enthalten, ergibt sich insgesamt ein äußerst interessantes Panorama der Gieboldehäuser Einwohnerschaft. Soweit vorhanden wurden auch Personenbilder in die Datenbank eingearbeitet. Am häufigsten vertreten ist die Familie Döring mit 1386 Mitgliedern, die Familie Gerhardy mit 978 Mitgliedern, dicht gefolgt von der Familie Sommer mit 932 Mitgliedern. Daneben nehmen sich z. B. die Familien Bode oder Grobecker mit 560 bzw. 343 Mitgliedern vergleichsweise bescheiden aus.

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Die Zahl von 21.433 Personen, für die zahlreiche Daten verzeichnet sind, zeigt die Unmöglichkeit, ein Ortsfamilienbuch zu drucken, weil dieses viel zu umfangreich und unüberschaubar würde. Daher bleibt es bei dem Ortsfamilienbuch in digitaler Form. Interessierten können auf Anfrage die Daten ihrer Familie in verschiedenen Varianten ausgedruckt und zur Verfügung gestellt werden.